Krankenkassen empört über Koalitionsbeschlüsse

Kassen haben Angst, dass die Reserven zu schnell aufgebraucht sind
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Die Krankenkassen sind empört über die Beschlüsse des Koalitionsgipfels. Mit dem Wegfall der Praxisgebühr entgehen ihnen nämlich Einnahmen von rund zwei Milliarden Euro pro Jahr.

Die Gesetzlichen Krankenkassen befürchten, dass durch die Beschlüsse ihre Reserven zu schnell aufgebraucht sind. Wie Doris Pfeiffer, Vorsitzende des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mitteilt, müssen die Beitragszahler nun mit ihren Versicherungsbeiträgen den Straßenbau oder das Betreuungsgeld unterstützen.

Hier eine kleine Zusammenfassung der zuletzt verlauteten Meinungen.
 

Stimmen zum Beschluss der Koalition
Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes
„Die Beschlüsse der Bundesregierung lassen die Reserven der gesetzlichen Krankenversicherung schmelzen wie Schnee in der Sonne“

Dieter Hundt, Arbeitgeberpräsident
„Die Abschaffung der Praxisgebühr ist ein schwerer Fehler“

Anton Börner, Präsident des Handelsverband BGA
„Während wir unseren europäischen Nachbarn gerade das Sparen beibringen, öffnen wir zu Hause das Füllhorn“

Praxisgebühr und Zuschüsse fallen weg

Die Koalition von CDU, CSU und FDP hat beschlossen, dass die Praxisgebühr wegfällt und die Zuschüsse an den Gesundheitsfonds in den nächsten Jahren gekürzt werden. Die Einschnitte belaufen sich in den nächsten zwei Jahren insgesamt auf 8,5 Milliarden Euro. Am Mittwoch sollen die Beschlüsse offiziell gemacht werden. Dann muss nur noch der Bundestag grünes Licht geben.