Seit bekannt wurde, dass die GKV Milliarden-Überschüsse erwirtschaftet hat, wird über die Abschaffung der Praxisgebühr debattiert. Nun hat sich die Koalition endlich auf den Wegfall geeinigt.
Bereits ab dem nächsten Jahr können gesetzlich Krankenversicherte auf die Zusatzzahlung verzichten.
Einführung der Praxisgebühr: Entlastung des Gesundheitssystems
Die Praxisgebühr wurde Anfang 2004 eingeführt. Ziel war es, das Gesundheitssystem durch eine Zahlung von 10 Euro pro Quartal sowie für Zahnarztbesuche und Notfallbehandlungen zu entlasten und mehr Geld in die Kasse zu spülen. Dieser Effekt hat sich aber nicht eingestellt. Die Arztbesuche gingen nicht zurück und die Ärzte mussten einen höheren bürokratischen Aufwand auf sich nehmen. Im Durchschnitt lag der Mehraufwand bei 120 Stunden pro Praxis. Insgesamt sind jährlich so Bürokratiekosten in Höhe von 360 Millionen Euro entstanden.
Bundeszuschüsse werden gekürzt
Der Koalitionsausschluss beriet nicht nur über den Wegfall der Praxisgebühr, sondern entschied auch, dass die Bundeszuschüsse für die GKV gekürzt werden. Die hohen Rücklagen bewirken, dass die Zuschüsse ab nächstem Jahr um 500 Millionen Euro gekürzt werden. Im darauffolgenden Jahr wird der Zuschuss um weitere zwei Milliarden Euro gekürzt.