Kassen üben Kritik an elektronischer Gesundheitskarte

Kassen üben Kritik an elektronischer Gesundheitskarte
Kassen üben Kritik an elektronischer Gesundheitskarte

Die elektronische Gesundheitskarte bringt bisher keinen Mehrwert für die Versicherten und kostet nur viel Geld. Klar, dass die Kassen deswegen nun Kritik üben.

Eine große Mehrheit der gesetzlich Krankenversicherten hat sie bereits: die elektronische Gesundheitskarte. Mit ihrer Hilfe sollen personenbezogene Gesundheitsinformationen gespeichert und optimiert werden. Außer einem Foto bietet die Karte jedoch bisher keinen Mehrwert für die Versicherten, kritisiert der Spitzenverband der gesetzlich Krankenversicherten.

Dies bestätigte Florian Lanz, Pressesprecher des GKV-Spitzenverbandes. Es fehle immer noch an Online-Anwendungen, die das Potenzial der Karte richtig ausschöpfen können. Angekündigt sind verschiedene Funktionen. So sollen mithilfe der Karte elektronische Patientenakten besser verwaltet werden. Möglich ist auch die Speicherung einer elektronischen Unterschrift oder ein Vermerk zur Organspendebereitschaft. Bereits jetzt ist die freiwillige Speicherung von Notfalldaten über Allergien und weitere Unverträglichkeiten möglich.

GKV-Spitzenverband kritisiert indirekt Ärzte, Apotheker und Kliniken

Gerade die Krankenversicherungen hätten Ihren Investitionsteil zur Realisierung des Großprojektes Elektronische Gesundheitskarte getan. Indirekt kritisierte der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes Ärzte, Apotheker und Kliniken. Diese würden das Projekt blockieren. Die Kassenärzte hatten Ende Mai mit dem Ausstieg aus dem Projekt gedroht, weil sie es unter anderem nicht als Ihre Aufgabe ansehen, Versichertendaten zu aktualisieren. Der Spitzenverband sieht nun die Politik in der Pflicht und fordert gesetzliche Maßnahmen, um die elektronische Gesundheitskarte noch zu retten.

Elektronische Gesundheitskarte wird von Datenschützer kritisiert

Trotz des Nutzens der zukünftigen Funktionen wirft die Gesundheitskarte immer wieder Zweifel am Datenschutz auf. Hier stehen vor allem die Datenübermittlung sowie die bereits bestehende Praxis im Umgang mit Patientendaten im Vordergrund. Der Verein Gesellschaft für Informatik erklärte unlängst: „Angesichts der Vielzahl Zugriffsberechtigter von etwa 80 Millionen dürfte eine hinreichend sichere Zugriffskontrolle überhaupt nicht machbar sein.“