Umfrage zeigt: Mehrheit der Deutschen befürwortet Impfpflicht gegen Masern

Mehrheit der Deutschen befürwortet Impfpflicht gegen Masern
Mehrheit der Deutschen befürwortet Impfpflicht gegen Masern

Eine aktuelle Umfrage zur Masern-Impflicht zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen für diese Pflicht sind. Grund für die Umfrage sind die aktuellen Masern-Ausbrüche in NRW, Berlin und Bayern.

Die Forsa-Umfrage, die von der Krankenkasse DAK-Gesundheit in Auftrag gegeben wurde (Ergebnisse der Umfrage hier anschauen), stellt klar: Vor dem Hintergrund der steigenden Masernerkrankungen der letzten Zeit und der absehbaren Zielverfehlung zur Beseitigung der Krankheit im Jahr 2015, sprechen sich 79 Prozent der Befragten für eine Impfpflicht aus. Hierzu wurden insgesamt 1.002 Personen befragt.

Gründe für die Impflicht

82 Prozent der Impfpflichtbefürworter gaben an, dass konsequentes Impfen die Zahl der Krankheitsfälle reduzieren wird. 73 Prozent sind der Ansicht, dass viele Eltern zu unbekümmert mit der Impfung ihres Kindes umgehen und daher nicht konsequent impfen lassen. 68 Prozent der Befürworter glauben, dass eine Impfpflicht notwendig sei, weil Kinderkrankheiten allgemein unterschätzt würden.

Einen hohen Anteil von Impfpflichtbefürwortern stammt dabei aus den ostdeutschen Bundesländern. Hier sind 93 Prozent der Befragten der Meinung, eine Impfpflicht einzuführen. In den norddeutschen Bundesländern liegt die Zustimmung bei 72 Prozent, in Bayern bei 71 Prozent.

Wenige sind gegen die gesetzliche Impfplicht

Unter den Gegnern einer gesetzlich verankerten Impfpflicht geben 76 Prozent an, die Eltern sollten grundsätzlich selbst entscheiden, ob ihre Kinder geimpft werden sollten, oder nicht. 71 Prozent sprachen sich für das Argument aus, dass eine Impfung häufig auch Risiken und Nebenwirkungen zeige. Nur etwa 30 Prozent sprachen sich gegen eine Impfpflicht aus, da Kinderkrankheiten oft überdramatisiert würden.

Ärzte warnen vor Kinderkrankheiten

Hintergrund der Umfrage sind die steigenden Masernerkrankungen: Bis Mitte Juni wurden in Deutschland über 900 Fälle gezählt. Bayern und Berlin sind dabei am meisten betroffen. Über die Hälfte der Erkrankten sind dabei über 20 Jahre alt. Die Gesellschaft für Virologie (GfV) warnte daher auch: Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene sind immer öfter betroffen. Besonders all diejenigen, die in der Kindheit nur eine Mumps-Masern-Röteln-Impfung (MMR) bekommen hätten, sollten die zweite unbedingt nachholen.