Runter mit dem GKV-Beitragssatz! – So fordert es die Deutsche Gesellschaft für Gesundheitsökonomie (DGGÖ). Die Wirtschaftswissenschaftler sind nämlich besorgt über die Kassenfinanzen.
Aber womit hängt das zusammen? Vermutlich mit der Tatsache, dass im nächsten Jahr Wahljahr ist. So äußerte sich nun die Deutsche Gesellschaft für Gesundheitsökonomie e.V. in einer Pressekonferenz (Zusammenfassung der Pressekonferenz hier lesen).
Ökonomen fürchten Überschussverpuffung
Die Überschüsse, die noch bis Jahresende in der GKV auflaufen, könnten sich auf 29 Milliarden Euro beziffern. Die Wirtschaftsexperten befürchten, dass diese Überschüsse im nächsten Jahr, dem Wahljahr, gänzlich von der Politik verteilt werden. Um das zu verhindern, wollen sie die Kassen knapp halten.
Der Beitragssatz soll auf einen Wert von 14,9 Prozent oder weniger sinken. Konkret haben sich die Ökonomen ausgerechnet, dass die Kassen aus den Beiträgen der Versicherten und dem Zuschuss des Bundes nicht mehr als 95 Prozent des Finanzbedarfs decken sollen. Die restlichen fünf Prozent sollen durch Zusatzbeiträge erwirtschaftet werden. Somit ließe sich ein echter Wettbewerb aufbauen.
Forderung nach Reformen und Rückhalt der Politik
Die Wissenschaftler der DGGÖ wollen zudem eine Reform anstrengen, die sich mit dem Risikostrukturausgleich auseinandersetzt. Lediglich die Überschüsse im Fonds seien konjunkturbedingt. Rund 17 Milliarden Euro der Überschüsse wurden durch zu hoch berechnete Beiträge der Versicherten erwirtschaftet.
Mittlerweile erhält die Forderung der Ökonomen auch Rückhalt aus der Politik. Die CSU spricht sich ebenfalls für eine Senkung des allgemeinen Beitragssatzes aus.