Wenn sich Einnahmen und Ausgaben so entwickeln wie in der letzten Zeit, werden die Krankenkassenbeiträge in den kommenden Jahren deutlich steigen. So lautet zumindest die Einschätzung des BVA.
Die Erhöhung der Beiträge sei dabei auf die schwindenden finanziellen Reserven der Krankenkassen zurückzuführen.
Die Ausgaben der Krankenkassen steigen
Laut dem Präsidenten des Bundesversicherungsamtes (BVA), Maximilian Gaßner, steigen schon heute die Ausgaben der Krankenkassen für Medikamente, Arzthonorare und Kliniken schneller als die Einnahmen. Aus diesem Grund seien viele Versicherungen gezwungen, auf ihre Finanzreserven zurückzugreifen.
Das Problem: die gebildeten Rücklagen werden nach Einschätzung des BVA nicht allzu lange vorhalten. Aufgrund dessen erwartet der Experte bei einer gleichbleibenden Entwicklung bis zum Jahr 2020 ein Defizit von etwa 25 Milliarden Euro auf Seiten der Krankenkassen. Dementsprechend wären die Krankenversicherungen gezwungen, entsprechende Zusatzbeiträge zu erheben, um das Defizit abzufangen beziehungsweise zu mildern. Und diese Last müssen allein die Versicherten tragen, da mit der letzten Gesetzesänderung der Beitragssatz für die Arbeitgeber festgelegt wurde.
Anstieg der Zusatzbeiträge erwartet
Es sei laut Gaßner im Jahr 2020 mit einer Erhebung eines durchschnittlichen Zusatzbeitrags bei den gesetzlichen Krankenkassen von 2,2 oder 2,3 Prozent des Bruttolohns zu erwarten. Aktuell liege der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei 0,9 Prozent vom Bruttolohn. Dieser Beitrag muss von den gesetzlich Versicherten zusätzlich zu dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent des Bruttolohns aufgebracht werden.
Hier ein Beispiel:
Die prognostizierte Erhöhung würde für einen gesetzlich versicherten Beschäftigten mit 3.000 Euro monatlichem Bruttolohn eine Mehrbelastung von rund 480 Euro im Jahr bedeuten. Für die meisten Versicherten dürfte damit die zusätzliche Beitragslast deutlich spürbar werden.