Krankenkassen sparen zunehmend an Leistungen

Die Krankenkassen lehnen immer mehr Leistungen ab
Die Krankenkassen lehnen immer mehr Leistungen ab

Reha, Krankengeld oder Hörgerät – immer häufiger lehnen Krankenkassen diese Leistungen ab. Das geht aus einer Erfassung des Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) hervor.

Dieser Dienst wird dann von den Krankenversicherungen zurate gezogen, wenn es darum geht, spezielle Leistungen wie einen Kuraufenthalt oder Krankschreibungen zu überprüfen. Laut der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD), der Verbraucherzentrale und des Sozialverbands VdK habe man unter Experten den Eindruck, dass es vermehrt Fälle gibt, in denen die Krankenkassen ihren Mitgliedern Leistungen verweigern.

Krankgeschriebene werden wieder arbeitsfähig erklärt

Im vergangenen Jahr wurden so 1,5 Millionen ausgestellte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen auf Wunsch der Krankenkassen überprüft. Bei 16 Prozent der Krankgeschriebenen urteilte der MDK, dass die Arbeitnehmer wieder arbeiten könnten – auch wenn dies in vielen Fällen vom Arbeitgeber bestritten wurde. Ähnliche Beispiele gibt es bei Rehabilitationsmaßnahmen und Hilfsmitteln, zum Beispiel Hörgeräten. Für Letztere wurden im vergangenen Jahr rund 500.000 Gutachten geschrieben, wobei die Hilfsmittel in 37 Prozent der Fälle abgelehnt wurden.

Die Expertin rät: Nicht mit Abweisung zufriedengeben

Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für das Krankengeld sind allein im letzten Jahr deutlich angestiegen. Der Druck der Krankenkassen Geld zu sparen, steigt damit erheblich. Das hat nun offensichtlichen Einfluss auf die Leistungen für die Versicherten. Ulrike Mascher, Präsidentin des VdKs, rät Betroffenen, sich unter keinen Umständen mit einer durch den MDK abgelehnten Hilfeleistung zufriedenzugeben.