Die Arbeitnehmer in der gesetzlichen Krankenkasse haben eine Beitragserhöhung zu spüren bekommen. Obwohl diese Entwicklung abzusehen war, will die SPD nun eine Beitragsparität in der Krankenversicherung schaffen.
Das bedeutet: Auch der Arbeitgeber soll in Zukunft mehr Anteil für den Arbeitnehmer in der Krankenkasse bezahlen.
Paritätische Finanzierung gefordert
In der Gesundheitspolitik hielt der Frieden also nicht lange an. Nach der Wahl und dem Einsatz der großen Koalition soll nun eine neue Diskussion über die Krankenversicherung starten. Aktuell gehen die Beitragserhöhungen in der gesetzlichen Versicherung zulasten der Arbeitnehmer. Diese spürbaren Kostensteigerungen machen nun den Sozialdemokraten zu schaffen. Ziel ist eine paritätische Finanzierung. Andernfalls könnte es in den kommenden Jahrzehnten eine starke finanzielle Belastung der Arbeitnehmer geben, da nur auf dieser Seite die Beiträge für die Krankenversicherung angehoben werden.
Derartige Verhandlungen hätte die SPD bereits in den Koalitionsvertrag mit einbringen können. Allerdings sollte schnell eine neue Regierung gebildet werden. Die Krankenkassen hatten aufgrund von massivem Überschuss sogar Zusatzbeiträge an die Versicherten ausgezahlt.
Minusgeschäft für die Arbeitgeber
Aktuell verlangt ein Großteil der gesetzlichen Krankenkassen einen höheren Beitrag. Die Arbeitnehmer sind im Schnitt von 8,2 Prozent auf 8,4 Prozent bei den Beiträgen angestiegen. Neue Prognosen zeigen auch, dass die Beiträge in den kommenden Jahren weiter steigen könnten. Allerdings verschiebt sich hier die Last der Finanzierung auf die Arbeitnehmer. Die SPD will diese Entwicklung kippen und zumindest mittelfristig auch die Arbeitgeber wieder in die Erhöhung der Beiträge mit einbeziehen. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber sieht in der Beitragsparität jedoch ein Minusgeschäft und weist darauf hin, dass für Minijobber beispielsweise alleine die Arbeitgeber zahlen.