Gesetzlich Versicherte müssen in den kommenden Jahren mit einem deutlich höheren Zusatzbeitrag rechnen. Bis 2019 soll der Beitrag auf 1,4 Prozent bis zu 1,8 Prozent ansteigen.
Erst kürzlich teilte die Chefin des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer, die zu erwartende Steigerung mit. Somit soll es bis 2016 einen Aufschlag von 1,1 bis 1,2 Prozent geben. Im Jahr 2017 wird ein noch höherer Beitrag erwartet. Genau dieses Jahr ist jedoch auch von der Bundestagswahl begleitet.
Steigende Ausgaben bei den Kassen
Ausschlaggebend für diesen Anstieg sind die zu hohen und immer noch steigenden Ausgaben der gesetzlichen Kassen. Daneben hat die Regierung weitere Reformen geplant, die zusätzliche finanzielle Belastungen mit sich bringen. Bis zum Jahr 2019 müssen die Krankenassen dafür 3,4 Milliarden Euro einsetzen. Allein aus Rücklagen können sie diesen Betrag nicht alleine stemmen. Je nach Höhe der Rücklagen werden viele Kassen schon im kommenden Jahr höhere Abgaben fordern. Allerdings wird die Beitragserhöhung noch nicht alle Kassen treffen.
Warum allein finanzieren?
Kritik herrscht in Bezug auf die alleinige Finanzierung durch die Versicherten. Innovationen und Reformen sollen demnach nicht allein über den Zusatzbeitrag finanziert werden. Auch die Arbeitgeberseite müsse hier zahlen. Die Vertreter der Arbeitgeberseite im GKV-Spitzenverband haben dazu bereits betont, dass die Anteile nicht dauerhaft bei 7,3 Prozent bestehen bleiben müssen. Über eine mögliche Erhöhung wurde jedoch noch nicht gesprochen.
Aktuell teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer den allgemeinen Krankenkassenbeitrag von 14,6 Prozent. Reicht das Geld den Kassen nicht, gibt es Zusatzbeiträge allein für die Arbeitnehmerseite.