Die gesetzlichen Krankenkassen schlagen derzeit Alarm: Die Rekordreserven aus dem letzten Jahr könnten in diesem Jahr nämlich drastisch sinken.
Die Kassen haben sich ein Polster von 14 Milliarden Euro aufgebaut, dazu kommen Reserven in Höhe von 9,5 Milliarden Euro im Gesundheitsfonds. Doch woher kommen die massiven Rücklagen und warum soll es 2013 zum Schwund kommen?
Rücklagen ergeben sich aus guter Arbeitsmarktlage
Die Rücklagen der gesetzlichen Krankenkassen ergeben sich aus der guten Arbeitsmarktsituation. Auch die Lohnentwicklung in Deutschland hat dazu beigetragen, dass die Kassen derartig hohe Reserven aufbauen konnten. Das Argument vieler Kassen, der demografische Wandel und die steigenden Gesundheitskosten würden die Kassen belasten, ist damit hinfällig. Allerdings haben die Krankenkassen das Problem, dass die Ausgaben stetig steigen und die Einnahmen niedriger sind als die Ausgaben.
Gesundheitsausgaben steigen schneller als Bruttolöhne und Renten
Laut Expertenmeinung steigen die Gesundheitsausgaben derzeit schneller als die Bruttolöhne und Renten. Steigerungen in den Ausgaben seien für die Krankenkassen nur dann hinnehmbar, wenn dadurch auch die Gesundheitsversorgung der Patienten verbessert wird.
Ende der Praxisgebühr sorgt für sinkende Einnahmen
2013 fällt nach rund neun Jahren die Praxisgebühr weg. Den Kassen fehlen somit die Einnahmen. Darüber hinaus laufen 2013 die so genannten Arzneisparprogramme aus. Und spätestens im nächsten Jahr wird mit einer Verschärfung der finanziellen Situation der Krankenkassen gerechnet.
Noch bevor die Reserven der Kassen aufgebraucht sind, müssen also Lösungen gefunden werden. Denkbar sind Überarbeitungen in der Versorgungsstruktur.