Krankenkassen werben um Organspender

Viele Deutsche sind zur Spende bereit
Viele Deutsche sind zur Spende bereit

Das Transplantationsgesetz sieht vor, dass Krankenkassen Mitglieder zur Organspende bewegen. Viele Kassen setzen nun Hotlines ein und berichten in ihren Mitgliedermagazinen über das Thema.

Jährlich warten 12.000 Menschen in Deutschland auf ein geeignetes Spenderorgan. Mit mehr Spenderausweisen könnte die Überlebenschance dieser Menschen erhöht werden.

Organspendeskandale vereiteln die Pläne der Versicherer

Die Reform des Transplantationsgesetzes, des Gesetzes zur Organspende, wurde im November vom Bundestag beschlossen. Versicherer sollen nun ihre Mitglieder mehr über die Organspende aufklären.

Das Problem:

Gleichzeitig erschütterten aber zahlreiche Organspendeskandale an deutschen Kliniken die Versicherten. Durch manipulierte Krankenakten kamen Patienten unberechtigterweise früher zu einem Spenderorgan. An die Aufklärungsarbeit der Krankenkassen werden also hohe Anforderungen gestellt. Sie haben bis Ende 2013 Zeit, ihre Versicherten über die Organspende aufzuklären und Verunsicherungen aufzulösen.

Deutsche zur Spende bereit

Die Bereitschaft der Deutschen zur Organspende ist zwar da, die wenigsten haben diese Bereitschaft aber schriftlich festgehalten. Das geschieht am besten über einen Organspendeausweis. In anderen Ländern wird es genau umgekehrt gehandhabt. Hier müssen sich Versicherte ausdrücklich gegen eine Verwendung der Organe nach dem Tod aussprechen. In Deutschland sollen sich die Patienten allerdings weiterhin freiwillig für eine Spende entscheiden können.

Techniker Krankenkasse versendet Sonderausgabe des Mitgliedermagazins

Nachdem das neue Gesetz im November in Kraft getreten ist, hat die Techniker Krankenkasse sofort reagiert und an ihre sieben Millionen Versicherten eine Sonderausgabe des Mitgliedermagazins geschickt. Rund 15.000 Versicherte meldeten sich danach bei der Hotline oder riefen das Infotelefon Organspende der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an, um dort in Erfahrung zu bringen, ob sie als Spender geeignet sind.

Barmer Krankenkasse wartet noch ab

Die Barmer-GEK will noch bis Ende März warten und die 8,7 Millionen Versicherten aufklären. Auch die DAK wartet noch bis zum April ab und informiert die 5,7 Versicherten über die Mitgliederzeitschrift. Die AOK hat bereits die ersten Mitglieder angeschrieben und die Information mit einer Klappkarte mit beigelegtem Organspendeausweis versehen.

Tipp:

Weitere Informationen rund um das Transplantationsgesetz und um den Organspendeausweis erhalten Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).