Ein neuer Notlagentarif soll säumigen PKV-Beitragszahlern eine zusätzliche Chance geben. Dieser soll nämlich zumindest die medizinische Grundversorgung sichern.
Vor allem junge Selbstständige sollen den Vorteil des Notlagentarifs für sich erkennen. Oftmals häufen sich hier die Schulden und schnell verlieren die Betroffenen den Versicherungsschutz.
Gesetzliche Grundlage dafür steht noch aus
Derzeit existiert ein Arbeitsentwurf beim Gesundheitsministerium zu diesem Thema. Noch vor der Sommerpause wird es dazu jedoch eine Gesetzesform geben, so die Minister. Privatversicherte mit säumiger Beitragszahlung und hohen Schulden sollen dann vom normalen Beitrag befreit werden und zahlen lediglich den Notfalltarif.
Ärztliche Grundversorgung bleibt bestehen
Bisher gibt es lediglich die Lösung, dass die alten Verträge der Versicherten ruhen, sich die Beitragsschulden jedoch noch ein Jahr erhöhen. Die Betroffenen erhalten erste Mahnungen und müssen sich einem finanziellen Prüfverfahren unterziehen.
In Zukunft soll nun aber sofort der neue Tarif einschreiten. Sobald die Beiträge drei Monate nicht gezahlt werden können, fallen die Betroffenen in den günstigeren Tarif und häufen somit weniger Beitragsrückstände an. Zeitgleich bleibt ihre ärztliche Grundversorgung bestehen.
500 Millionen Euro Schulden aufgelaufen
Noch ist nicht geklärt, was mit den ausstehen Beiträgen geschieht. Grund für diese hohen Rückstände ist die Versicherungspflicht in Deutschland. Die privaten Krankenkassen können ihren säumigen Zahlern nicht einfach die Versicherung kündigen. Derzeit sind etwa 150.000 Versicherte rückständig in ihren Beiträgen und generieren den Versicherungsgesellschaften Schulden in Höhe von 500 Millionen Euro.
Um den Versicherten noch mehr helfen zu können, soll sich das neue Gesetz auch mit den Schuldzinsen befassen. Bisher gab es immer eine individuelle Regelung mit den Versicherungsgesellschaften.