Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr plant die Regelungen für die gesetzlichen Wahltarife zu verschärfen. Diese würden daraufhin dann viel teurer werden.
Die Krankenkassen lehnen den neuen Vorschlag natürlich strikt ab, denn sie befürchten eine stärkere Zuwanderung der Versicherten zur privaten Krankenversicherung.
Schärfere Regeln für Wahltarife
Mit der geplanten Gesetzesänderung könnten die Wahltarife der Krankenkassen enorm teurer werden, sodass sich diese weder für die Versicherten noch für die Kassen selbst lohnen. Folglich müssten die Wahltarife komplett eingestellt werden.
Normalerweise binden die gesetzlichen Krankenkassen über derartige Tarife und Zusatztarife Gutverdiener, die andernfalls an die privaten Versicherer abwandern würden. Etwa neun Millionen Versicherte beziehen derzeit Angebote, die auf diese Tarife zurückzuführen sind.
Quersubvention verbieten
Private Krankenversicherer bekräftigen seit Längerem, dass die gesetzlichen Kassen die Wahltarife ändern oder ganz abschaffen sollten. Wahltarife müssen sich derzeit selbst finanzieren und dürfen nicht zulasten der übrigen Versicherten fallen. Die gesetzlichen Krankenkassen rechnen hier Mitgliedsbeiträge von den Versicherten ein, die 90 Prozent der Kosten abdecken. Bahr will diesen Effekt, auch bekannt als Quersubvention, nun gesetzlich verbieten.
Besonders betroffen von dieser Gesetzesänderung könnte dann die Techniker Krankenkasse sein. Sie hat sehr viele Gutverdiener in den Wahltarifen untergebracht, die sich folglich einen Wechsel zu einem privaten Anbieter überlegen werden.