Verbraucherzentrale Bundesverband und Bertelsmann Stiftung fordern integrierte Krankenversicherung

Verbraucherzentrale Bundesverband und Bertelsmann Stiftung fordern integrierte Krankenversicherung
Verbraucherzentrale Bundesverband und Bertelsmann Stiftung fordern integrierte Krankenversicherung

Die Bertelsmann Stiftung und die Verbraucherzentrale Bundesverband stellten heute ihr Modell einer zukünftigen Krankenversicherung vor. Dieses sieht die Zusammenführung von PKV und GKV vor.

Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Aart De Geus, erläuterte: Die Aufspaltung der Krankenversicherung ist ineffizient und problematisch. Deutschland ist das letzte Land der Erde, wo dieses Modell besteht.

Organisationen legten Zehn-Punkte-Plan vor

Die beiden Organisationen legten unter dem Motto Gerecht, effizient und nachhaltig einen Zehn-Punkte-Plan vor. Darin werden die Reformschritte hin zu einer integrierten Krankenversicherung beschrieben und notwendige Schlüsselfragen geklärt. Dazu gehört etwa die Angleichung der ärztlichen Vergütung, die aufkommensneutral gestaltet werden solle. Unabhängig von der Krankenversicherung des Patienten sollen alle Leistungen in Zukunft gleich vergütet werden.

GKV: Vorbild der integrierten Krankenversicherung

Die allgemeinen Merkmale der zukünftigen Krankenversicherung sollen sich an der heutigen GKV orientieren. Ausgeschlossen werden unterschiedliche Beitragszahlungen aufgrund individueller Faktoren wie Alter oder Gesundheitsrisiko. Gerd Billen, Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband, bemerkte: Alle Krankenversicherungsanbieter müssen künftig von allen Versicherten frei wählbar sein. Die Beiträge sollen dabei die Leistungsfähigkeit der Versicherten widerspiegeln.

Die Finanzierung der zukünftigen Krankenversicherung sehen Bertelsmann Stiftung und die Verbraucherzentrale Bundesverband durch 3 Säulen sichergestellt: mit Beiträgen von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Steuermitteln.

Studie des Berliner IGES-Instituts prognostiziert Entlastung unterer Einkommen

Eine von beiden Organisationen in Auftrag gegebene Studie des Berliner IGES-Instituts (hier mehr darüber) wurde heute ebenso vorgestellt. Die Studie bewertet anhand von 3 Kriterien – Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Effizienz – die Folgen einer Zusammenlegung von privater und gesetzlicher Krankenversicherung.

Das Ergebnis:

Untere Einkommensgruppen könnten laut der Studie auf ein Plus von bis zu 260 Euro (+2 Prozent) auf ihr Nettoeinkommen hoffen. Private Haushalte mit hohem Einkommen müssten jährlich mit Mehrkosten von bis zu 8000 Euro (-10 Prozent) rechnen. Die Voraussetzung ist, dass mehr Steuergelder als heute in die zukünftige integrierte Krankenversicherung fließen.