Die Verbraucherzentrale steht den neuen Fitness-Apps der privaten Krankenkassen skeptisch gegenüber. Aktuell sei eine Zunahme von speziellen Tarifen zu beobachten.
Viele Tarife sind vergünstigt, wenn dazu eine Fitness-App genutzt wird. Derartige Rabattmodelle seien aber bedenklich und ein Angriff auf das Solidarprinzip, so Klaus Müller, Präsident des Bundesverbands Verbraucherzentralen (VZBV).
Generali will 2016 Fitness-App veröffentlichen
Ein Vorreiter der privaten Krankenkassen ist die Versicherung Generali. Sie kündigte bereits in diesem Jahr den Mitgliedern die neue Fitness-App an. Sie soll ab 2016 in Zusammenhang mit günstigeren Tarifen stehen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass persönliche Daten über die Ernährung, die sportliche Betätigung und die Bewegung an die Versicherung weitergegeben werden. Die Verbraucherzentrale beschäftigt sich seit einiger Zeit mit diesen neuen Angeboten. Sie befürchtet einen Umbruch in der Gesundheitsversicherung und ist skeptisch. Die Kunden würden viel zu schnell die eigenen Daten preisgeben, nur um bei der Krankenversicherung zu sparen. Soweit sollte es laut Verbraucherschützer nicht kommen.
Es könnte bald zu einer Zwei-Klassen-Versicherung kommen
Sollten die neuen Fitness-Tarife der Versicherungen Erfolg haben, könnte es bald zu einer Zwei-Klassen-Versicherung bei den Krankenkassen kommen. Auch bei den gesetzlichen Versicherungen könnte es zu solchen Entwicklungen kommen, die bisher schon bei den Privaten beobachteten werden konnten. Das Angebot richtet sich schließlich an eine junge und gesunde Zielgruppe. Für ältere oder kranke Menschen könnte die Versicherung deshalb richtig teuer werden.
Wie gut die neuen Spezialtarife der Krankenkassen angenommen werden, ist bisher noch nicht abzusehen. Erste Entwicklungen werden im kommenden Jahr erwartet, wenn die Fitness-App erscheint und die Tarife an diese App geknüpft sind.