Private Krankenversicherung: Beiträge werden zu teuer für ältere Menschen

Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag geht hervor, dass sich viele ältere Menschen eine private Krankenkasse nicht mehr leisten können.

Die steigenden Beiträge der privaten Krankenkassen werden für immer mehr ältere Menschen untragbar. Die Zahl der Privatversicherungen, die in preislich gedeckelte oder im Leistungsumfang stark reduzierte Tarife wechseln, steigt weiter an. Das lässt sich einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen im Bundestag entnehmen. Die Zahl der Menschen, die den Standard- oder Basistarif der Krankenkassen nutzen, stieg in den vergangenen fünf Jahren um etwa 75.000 Personen.

Auch jüngere Menschen betroffen

Bei den meisten Personen, die in diesem Tarif versichert sind, handelt es sich um Menschen über 65 Jahre. Die Standard- und Basistarife der privaten Krankenkassen entsprechen dem Leistungsniveau der gesetzlichen Krankenversicherungen, teilweise liegen sie sogar darunter. Die Obergrenze des Basistarifs ist durch den Gesetzgeber geregelt. Die Beiträge dürfen nicht höher sein, als der höchste Beitrag bei den gesetzlichen Krankenkassen. Aber auch immer mehr Menschen unter 65 Jahren wechseln in den Basistarif: Etwa 44 Prozent der Versicherten im Basistarif sind zwischen 40 und 65 Jahre alt, 8 Prozent sind noch jünger.

Die Basistarife wurden 2009 durch den Gesetzgeber eingerichtet, damit die Beiträge auch im Alter bezahlbar bleiben. In diesem Jahr hat die DKV, Deutschlands zweitgrößter privater Krankenversicherer, ihre Beiträge um fast acht Prozent angehoben. Ein Nachziehen der anderen Krankenkassen ist zu erwarten, weil das niedrige Zinsniveau den Unternehmen zu schaffen macht.