MLP Gesundheitsreport 2014 zeigt: Bevölkerung sorgt sich um Pflegesituation

Patienten und Ärzte sehen das Gesundheitswesen in Gefahr
Patienten und Ärzte sehen das Gesundheitswesen in Gefahr

Der aktuell guten Ausgangssituation zum Trotz blicken sowohl Ärzte als auch Patienten skeptisch in die Zukunft. Der MLP Gesundheitsreport 2014 offenbart die Skepsis auf beiden Seiten.

Bei der Umfrage handelt es sich um eine repräsentative Befragung unter 2.088 Männern und Frauen ab 16 Jahren. Die jüngst veröffentlichte MLP Studie (komplette Studie hier) spricht dem deutschen Gesundheitssystem dabei gute Noten aus. Die Ergebnisse der Studie nachfolgend im Detail.

79 Prozent bewerten Gesundheitssystem gut

79 Prozent der Bürger bewerten das Gesundheitssystem laut der MLP Studie als „gut“ bzw. „sehr gut“. 18 Prozent hingegen als „weniger gut“ bzw. „gar nicht gut“. Die generell positive Bewertung kann über die deutliche Kritik jedoch nicht hinwegtäuschen. Mehr als die Hälfte der Befragten kritisiert zum Beispiel die langen Wartezeiten beim Arzt und die langwierige Terminvergabe. Diese Unzufriedenheit ist bei gesetzlich Krankenversicherten (57 Prozent) dabei sichtbar höher als bei den Privatversicherten (33 Prozent).

Rund 74 Prozent der Befragten rechnen in den nächsten zehn Jahren darüber hinaus mit steigenden Beiträgen. Die viel befürchtete Zwei-Klassen-Medizin sehen hingegen rund 69 Prozent der Menschen voraus. Weitere Befürchtungen der Patienten:

  • die Ärzte haben weniger Zeit für ihre Patienten (61 Prozent)
  • die Kassen kommen nur noch für die Grundversorgung auf (63 Prozent)
  • mehr finanzielle Eigenleistungen der Patienten (61 Prozent)

Ärzte wünschen sich bessere „Work-Life-Balance“

Die Skepsis liegt nicht nur auf Seiten der Patienten. Auch die Ärzte blicken laut der Studie von MLP pessimistisch in die Zukunft. Jeder vierte Mediziner (24 Prozent) geht davon aus, dass sich die Gesundheitsversorgung in den nächsten zehn Jahren deutlich verschlechtern wird. Zudem rechnen 75 Prozent der Ärzte mit der Zwei-Klassen-Medizin.

Auch wenn die Mediziner die aktuelle Situation als überwiegend positiv einschätzen, so befürchten 71 Prozent eine deutliche Verschlechterung der Lebensbedingungen. Die Mehrheit wünscht sich zukünftig eine bessere „Work-Life-Balance“.

Einig sind sich sowohl Ärzte als auch Patienten darin, dass die Politik mehr Engagement zeigen soll. Die aktuellen Ideen des Koalitionsvertrages seien hier bereits ein positiver Anfang.