Im Jahr 2013 wurden für insgesamt 14.585 Behandlungsfehlervorwürfe Gutachten erstellt. Das Ergebnis: ganze 25,3 Prozent stellten sich als gerechtfertigt heraus. Das berichtete jetzt der MDK.
Im letzten Jahr wurden 800 mutmaßliche Behandlungsfehler von Mitgliedern des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) in Hamburg und Schleswig Holstein geprüft. Dabei stellten die Ärzte fest, dass es sich bei annähernd 200 der Anzeigen tatsächlich um Fehler handelte. An den Zahlen lässt sich deutlich erkennen, dass sich die gesetzlich Versicherten des MDK Nord besser wehren als je zuvor. Dies teilte der leitende Arzt des MDK Nord Bernhard von Treeck im Gespräch mit dem Abendblatt mit.
Zahl der Behandlungsfehler wächst
Mit 812 erstellten Gutachten liegt die Zahl der mutmaßlichen Fehler im Jahr 2013 um 14 Prozent höher als im Vorjahr (715). Diese Tendenz, so Treeck, stehe stellvertretend für die Statistik im gesamten Bundesgebiet. Hauptgrund für den Anstieg sei das Patientenrechtegesetz aus dem Jahr 2013. Es besagt, dass die Krankenkassen mögliche Behandlungsfehler prüfen müssen, wenn die Versicherten den Wunsch danach haben.
Ähnliche Entwicklung im Bundesgebiet
Die Zahl der Gutachten aller 15 Medizinischen Dienste beläuft sich im Jahr 2013 auf 14.585. Davon bestätigten sich 25,3 Prozent als erwiesene Behandlungsfälle. Während die Zahl der Anzeigen stieg, sank die Zahl der bestätigten Fehler. Während sich die Fehlerquote in Hamburg und Schleswig-Holstein im Jahr 2012 noch bei 29 Prozent befand, ist sie 2013 auf 24 Prozent gesunken. Von zwei Dritteln der Vorwürfe waren Kliniken betroffen. Der Rest bezog sich auf Ärzte mit eigenen Niederlassungen.
➤ komplette MDK-Behandlungsfehler-Statistik 2013 hier anschauen