Gröhe fordert: Krankenkassen sollen Hebammen finanziell unterstützen

Krankenkassen sollen Hebammen finanziell unterstützen
Krankenkassen sollen Hebammen finanziell unterstützen

Deutsche Hebammen beklagen seit langem steigende Prämien für ihre Haftpflichtversicherungen. Gesundheitsminister Hermann Gröhe will die Krankenkassen nun jedoch stärker in die Pflicht nehmen.

Nach aktuellem Stand werden Freiberuflerinnen ab Juli 2015 nicht mehr haftpflichtversichert sein. Während sie im Jahr 2004 noch 1.352 Euro für die Versicherung zahlten, werden es ab Juli ganze 5.091 Euro sein. Ursächlich an den Erhöhungen beteiligt waren Gerichtsurteile, die die Schadenssummen bei Hebammenfehlern sukzessive nach oben stuften. Gesundheitsminister Hermann Gröhe möchten den Hebammen in Deutschland nun aber mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen helfen.

Krankenkassen sollen Sicherstellungszuschlag entrichten

Seit Langem werden Hebammen durch steigende Prämien bei der Haftpflichtversicherung belastet. Viele können die Beträge mit den bisher von den Krankenkassen veranschlagten Mitteln nicht mehr bezahlen. CDU-Politiker Gröhe will nun, dass Krankenkassen einen Sicherstellungszuschlag entrichten. Damit sollen auch die Hebammen, die nur wenige Geburten betreuen, ihre Kosten decken können.

Die aktuellen Informationen beziehen sich auf ein Schreiben Gröhes, das der dpa vorliegt. Darin heißt es, dass die Krankenkassen verpflichtet werden sollen, zusätzliche Mittel für eine höhere Vergütung bereitzustellen.

Ein heikles Thema

Derzeit bezahlen die Krankenkassen freiberuflich tätige Hebammen entsprechend der Zahl der betreuten Geburten. Schon seit Monaten berät eine Arbeitsgruppe mit mehreren Bundesministern über die heikle Lage. Im Lauf der Gespräche konnte allerdings keine Einigung erzielt werden. Vorschläge wie die Errichtung eines Fonds konnten keine Mehrheit gewinnen.

Gröhe plädierte weiter dafür, die Regress-Ansprüche der Krankenkassen einzuschränken. Träger von Kranken- und Pflegeversicherungen sollen in Zukunft nicht mehr die Möglichkeit haben, sich Geld von Haftpflichtversicherern zurückzuholen. Dadurch, so eine Sprecherin Gröhes, können Provisionen und Versicherungssteuern eingespart werden.