Krankenversicherte müssen sich auf Beitragserhöhungen einstellen

Der Zusatzbeitrag könnte auf 1,32 Prozent ansteigen
Der Zusatzbeitrag könnte auf 1,32 Prozent ansteigen

Alle gesetzlich Versicherten müssen im kommenden Jahr mit einem höheren Beitrag rechnen. Grund sind vor allem die Reformen mit einer wahren Kostenexplosion.

Laut aktueller Studie aus Düsseldorf könnte der Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenkasse in den nächsten zwei Jahren von bisher 0,82 Prozent auf 1,32 Prozent ansteigen.

Doppelt so viel bezahlen?

Kassenpatienten werden bald tiefer in die Tasche greifen müssen. Heute liegt der Zusatzbeitrag bei etwa 0,82 Prozent, der von den Versicherten selbst übernommen werden muss. Jürgen Wasem hat kürzlich als Experte für Medizinmanagement an der Universität in Duisburg-Essen eine schnelle Steigung vorausgesagt. Damit liegt die neue Prognose über der erwarteten Steigung des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung. Ein Beispiel ist die Techniker Krankenkasse. Hier zahlen Kunden aktuell einen Aufschlag von 0,8 Prozent. Geht man von einem monatlichen Einkommen von 2800 Euro aus, so werden 22,40 Euro für den Kassenbeitrag fällig. Bis zum Jahr 2017 ist der monatliche Beitrag auf weit über 30 Euro angestiegen. Allerdings gibt es hier bei den einzelnen Kassen große Unterschiede. Die BKK Euregio verlangt aktuell keinen Beitrag von ihren Kunden. Bei der Brandenburgischen BKK müssen die Kunden schon jetzt 1,3 Prozent von ihrem Lohn abgeben.

Gründe für den Zuschlag

Wasem sieht diesen Anstieg vor allen in den höheren Ausgaben der Kassen begründet. So müssten viele Versicherungen wegen der Krankenhausreform mehr einplanen. Ärzte auf dem Land sollen in Zukunft auch höhere Honorare bekommen. Bei Hilfsmitteln und beim Krankengeld wird es Steigerungen geben. Pro Jahr werden gerade diese Bereiche um mehrere Prozente teurer. Das gilt auch für die Schmerztherapie. Kunden ist daher zu einem frühzeitigen Wechsel in eine günstigere Versicherung geraten.