Finanzreserven der gesetzlichen Krankenversicherung leicht geschrumpft

Die Finanzreserven der GKV sind leicht geschrumpft
Die Finanzreserven der GKV sind leicht geschrumpft

Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, sind die Finanzreserven der gesetzlichen Krankenversicherung im ersten Halbjahr 2013 auf 27,7 Milliarden Euro gefallen. Das sei jedoch positiv.

27,7 Milliarden Euro: Das ist der Betrag, dem der Gesundheitsfonds, der Geldsammelstelle der Krankenkassen und den einzelnen Kassen in Deutschland als Finanzpolster zur Verfügung steht. In der ersten Hälfte des Jahres erzielte der Gesundheitsfonds ein Defizit von circa 1,98 Milliarden Euro, denn Ende 2012 betrugen die Finanzreserven noch 28,3 Milliarden Euro. Die Krankenkassen erwirtschafteten dementsprechend einen Überschuss von 1,09 Milliarden Euro.

Bundesgesundheitsminister zieht positive Bilanz

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr von der FDP sah trotz der finanziellen Einbußen eine positive Entwicklung des Versicherungssektors in der zurückliegenden Wahlperiode. Dabei sei der Rückgang des Finanzpolsters besonders auf den geringeren Steuerzuschuss an den Fonds zurückzuführen. Die Abschaffung der Praxisgebühr, die Absenkung des Steuerzuschusses (um 2,5 Milliarden Euro) und weitere Hilfen für Krankenhäuser seien solide finanziert.

Steigende Ausgaben und Einnahmen

Bezogen auf den einzelnen Versicherten stiegen die Ausgaben in der ersten Hälfte des Jahres 2013 um 4,6 Prozent. Zum Vergleich: im Jahr davor betrugen die Ausgaben 3 Prozent pro Kopf. Dies hinge insbesondere mit dem Wegfall der Praxisgebühr zusammen. Die Arzneimittelausgaben stiegen ebenfalls um 0,3 Prozent an. Zuwächse in Höhe von 10 Prozent verzeichnete man bei den Ärzten. Dafür sei wiederum die wegfallende Praxisgebühr sowie steigende Honorare verantwortlich.

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen geht davon aus, das in der zweiten Jahreshälfte wieder mit zusätzlichen Einnahmen zu rechnen sei.