Auch Krankenkassen sind gegen die Bürgerversicherung

Auch Krankenkassen sind gegen die Bürgerversicherung
Auch Krankenkassen sind gegen die Bürgerversicherung

Die Bürgerversicherung steht derzeit stark unter Beschuss. Jetzt haben sich auch die Krankenkassen gegen die von der Opposition angestrebte Bürgerversicherung ausgesprochen.

Zuvor kam es bereits seitens der Ärzteschaft zu starker Kritik an den Plänen von SPD, Grünen und Linken. Diese wollen die heute bestehende private Krankenversicherung zukünftig auslaufen lassen. Alle Bürger mit allen Einkommen sollen dabei zur gesetzlichen Krankenversicherung verpflichtet werden. Das Modell sieht dabei eine Erhöhung der Einnahmen für die gesetzliche Krankenversicherung vor.

Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery gegen Bürgerversicherung

Mit klaren Worten stellte Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery letzten Dienstag am 116. Deutschen Ärztetag fest: Unsere Ideologie ist Patientenversorgung und Qualität, nicht Umverteilung und Weltverbesserung. Er wandte sich damit klar gegen die Pläne der Oppositionsparteien zu einer einheitlichen Bürgerversicherung und erhielt viel Beifall.

Damit liegt die Ärzteschaft ganz auf der Linie mit den Regierungsparteien CDU und FDP. Diese wollen im Gegensatz zu SPD, Grünen und Linken die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung weiterentwickeln. Hierdurch soll vor allen Dingen der Wettbewerb um Tarife und Wahltarife gefördert werden.

Krankenkassen sehen Oppositionspläne mit Skepsis

Die Krankenkassen sehen die Oppositionspläne ebenfalls mit Skepsis. Jens Baas, Vorstand der Techniker Krankenkasse sagte gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“: Die Bürgerversicherung kann die Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Krankenversicherung nicht lösen.

Auch der designierte Vorstand des Dachverbandes der Betriebskrankenkassen, Franz Knieps, kritisierte die Oppositionspläne, welche privat Versicherten den Eintritt in die Bürgerversicherung innerhalb eines Jahres erlauben: Für die gesetzlichen Kassen besteht die Gefahr, dass vor allem die finanzschwachen und kranken Kunden in die Bürgerversicherung flüchten. Junge Menschen mit gutem Einkommen hingegen würden bei der PKV bleiben.