Unisex-Tarife: Stiftung Warentest schafft Klarheit

Ein Wechsel ist nicht immer sinnvoll
Ein Wechsel ist nicht immer sinnvoll

Die Einführung der Unisex-Tarife führt bei vielen zu Unsicherheiten. Die Zeitschrift Finanztest der Stiftung Warentest will Klarheit schaffen und geht in der November-Ausgabe auf dieses Problem ein.

Die Unsicherheit besteht bei privaten Krankenversicherten oder Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die nicht wissen, ob sie zu dem neuen Unisex-Tarif oder dem herkömmlichen Standardtarif wechseln sollen bzw. lieber den alten Tarif beibehalten. Finanztest klärt nun auf (Heft-Artikel hier online lesen), für wen ein Wechsel wirklich sinnvoll ist und wer lieber im alten Tarif bleiben sollte.

Lohnt sich der Standardtarif oder der Unisex-Tarif?

Besonders dringend benötigen Männer eine Aufklärung, da sie von den Versicherern am heißesten umworben werden. Für sie würde sich der Wechsel noch vor dem Stichtag lohnen, da sie im neuen Unisex-Tarif deutlich schlechter gestellt wären – so die Versicherer. Experten erwarten, dass die Beiträge in den Männertarifen um fünf bis acht Prozent steigen werden.

Wechsel nicht immer sinnvoll

Die Stiftung Warentest rät dazu, einen Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung vor dem Stichtag gut zu überdenken. Ratsam ist dieser Schritt lediglich für ledige Angestellte mit einem Jahresverdienst von 50.850 Euro und mehr, die jünger als 40 Jahre sind und bei denen keine Familie mitversichert werden soll. Außerdem sollte dieser Angestellte keine chronischen Krankheiten haben.

Wer hingegen Familienmitglieder mitversichern will, sollte bei der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben, da die Mitversicherung hier in vielen Fällen kostenfrei angeboten wird.

Tipp: Verträge noch bis 1. Dezember unterschreiben

Männer, die noch in die private Krankenversicherung wechseln wollen, sollten bis spätestens 1. Dezember den Vertrag unterzeichnen. Allerdings kann es dazu kommen, dass sich die Zeiträume des alten und neuen Vertrags überlappen können und es deshalb zu Doppelzahlungen kommt.

Nachteilig am Wechsel in die PKV ist jedoch, dass steigende Kosten zu erwarten sind. Zu den Vorteilen gehört aber das umfangreiche Leistungsspektrum. In vielen Tarifen lassen sich nämlich Einzelleistungen dazu buchen. In der GKV werden dagegen zahlreiche Regelleistungen gekürzt und die Versicherten müssen oftmals in Eigenleistung gehen.