Untersuchungen des Statistischen Bundesamtes haben ergeben, dass die Einnahmen von Arztpraxen stark von den Privateinnahmen abhängen. Dies gelte auch für den Reinertrag.
Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte (siehe Pressemitteilung), besaßen die Kassenpraxen im Jahr 2011 durchschnittliche Einnahmen von 486.000 Euro. Hier gibt es jedoch starke Schwankungen zwischen Kassenpraxen ohne jegliche privatärztliche Tätigkeit und Praxen mit Privatpatienten. Während die Einnahmen bei Kassenpraxen ohne Privateinnahmen bei durchschnittlich 323.000 Euro liegen, sind die Einnahmen bei Praxen mit einer zusätzlichen privatärztlichen Tätigkeit viel höher.
Praxen, die bis zu 25 Prozent private Einnahmen generierten, kamen auf einem durchschnittlichen Jahresgesamtbetrag von 398.000 Euro. Bei privatärztlichen Einnahmen zwischen 50 und 75 Prozent erhöhte sich der Gesamtbetrag auf 781.000 Euro. Bei Kassen mit einem Privatanteil zwischen 75 und 100 Prozent sank der Durchschnittswert jedoch auf 710.000 Euro im Jahr 2011.
Reinertrag ebenfalls stark von Privateinnahmen abhängig
Doch nicht nur die Einnahmen, sondern auch der Reinertrag ist von den privatärztlich erbrachten Leistungen abhängig. Der Reinertrag stellt zwar das Ergebnis des Geschäftsjahres der Praxis dar. Praxisübernahmen, private Aufwendungen oder etwa Beiträge zu Versorgungseinrichtungen der Praxisinhaber werden vom Reinertrag jedoch nicht berücksichtigt.
In diesem Sinne liegt der durchschnittlich ermittelte Reinertrag pro Praxis bei 235.000 Euro. Bei Praxen mit einem Anteil an Privateinnahmen von 25 bis 50 Prozent liegt der Reinertrag bei 280.000 Euro, zwischen 50 und 75 Prozent sogar bei 321.000 Euro. Praxen ohne Einnahmen durch Privatpatienten erzielten hingegen einen deutlich niedrigeren Reinertrag von durchschnittlich 163.000 Euro.