Die Finanzkrise ist in Griechenland noch lange nicht überwunden. Etwa drei Millionen Griechen können sich aufgrund der wirtschaftlichen Probleme des Landes keine Krankenversicherung mehr leisten.
Das finanziell stark angeschlagene Griechenland muss einen harten Sparkurs bewältigen. Der Zwang zu Sparen zeigt auch Effekte auf das Gesundheitssystem des Mittelmeeranrainers. Jeden Monat können sich immer weniger Griechen die Beiträge zur Sozialversicherung leisten. Die Organisation „Ärzte der Welt“ betont, welche schwerwiegenden Folgen daraus für die Bewohner des Landes resultieren. Die drei Millionen Griechen, die sich keine Krankenversicherung mehr leisten können, stellen insgesamt rund 30 Prozent der Gesamtbevölkerung dar.
Folge der internationalen Sparauflagen
Dass das Leid und die gesundheitliche Unterversorgung der Bevölkerung wächst, ist Folge der gravierenden Einsparungen, die der griechische Staatshaushaltsplan vorsieht. Die Einsparungen wurden jedoch von EU, der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Grundvoraussetzung für eine finanzielle Unterstützung gemacht. Gesundheits- und Sozialausgaben werden dabei immer mehr gekürzt, sodass die medizinische Versorgung weiter zurückgefahren wird.
Besonders Schwangere und Kinder betroffen
Wie „Ärzte der Welt“ betont, hat das Ausscheiden aus der Sozialversicherung besonders für Schwangere und Kinder gravierende Folgen. Impfungen werden bei Kindern zum Teil nicht mehr durchgeführt. Weiterhin ist die Zahl der Totgeburten zwischen 2008 und 2011 um ein Fünftel gestiegen. Leistungen bei chronischen Erkrankungen werden ebenso stark eingeschränkt.
Wie die Organisation, die kostenlose Vorsorge anbietet, mitteilt, liegen die Kosten für Impfungen in den ersten sechs Lebensjahren zwischen 1900 und 2500 Euro. Insgesamt impfte „Ärzte der Welt“ 6580 der rund 10.6000 betreuten Kinder nach.