Sogenannte Billigtarife haben bei der Privaten Krankenversicherung (PKV) in den letzten Jahren für viel Kritik gesorgt. Nun sollen sie vom Markt verschwinden.
Grund dafür ist unter anderem auch die Umstellung zu den neuen Unisex-Tarifen ab dem 21. Dezember 2012.
Versicherungsgesellschaften gleichen Lücken aus
Der Umbau zu geschlechtsneutralen Versicherungen geht nicht nur mit einer Beitragsanhebung in einigen Tarifen einher, es sollen auch Lücken geschlossen werden. In den Billigtarifen lagen die Leistungen der PKV mitunter sogar unter denen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Damit soll nun Schluss sein. Viele Versicherungen verabschieden sich von günstigen Tarifen mit schwachen Leistungen.
Neukunden müssen mit höheren Beiträgen rechnen
Wie das Analysehaus Franke und Bornberg zeigt, muss ein Mann im Durchschnitt mit einem Beitragsplus von vier bis 35 Prozent rechnen, abhängig vom Alter, der Vorgeschichte und dem Tarif. Umgerechnet bedeutet das Beitragsplus eine Mehrausgabe von 15 bis 80 Euro im Monat.
Teuer wird es aber auch für Frauen. Auch wenn sie durch die Unisex-Tarife nun in der Privaten Krankenversicherung Vorteile haben, sparen sie lediglich sechs Prozent. In einigen Tarifen kann es aber auch zu einem Beitragsplus von bis zu 15 Prozent kommen. Umgerechnet sind das durchschnittlich 50 Euro mehr im Monat.
Was sind die Gründe für die höheren Tarifbeiträge?
Die Preissteigerungen kommen durch überlagernde Effekte zustande. Die Unisex-Kalkulation führt bei den Versicherungsunternehmen zu einem Kostenplus. Auch die Verbesserungen der Leistungen und der Rechnungszins, der um einen Prozentpunkt abgesenkt wurde, sorgen für die höheren Tarifbeiträge.