Die gesetzlichen Krankenversicherer könnten die Zusatzbeiträge bald um 20 Prozent anheben. Davor warnte kürzlich der Kassenverband GKV. Grund dafür ist das große Finanzloch in den Kassen von etwa vier Milliarden Euro sowie die Klinikreform.
Gesetzlich Versicherte müssen für das kommende Jahr einen höheren Beitrag einplanen. Wie der Kassenverband GKV bekannt gegeben hat, sollen die Zusatzbeiträge von 0,83 auf etwa 1 Prozent steigen. Damit ergibt sich eine Erhöhung von gut 20 Prozent. Der massive Anstieg sei in der Klinikreform begründet. Vor kurzem wurde in Deutschland ein Entwurf dafür vorgestellt, größere Reformen in den Krankenhäusern Deutschland vorzunehmen. Diese Reformen bringen erhebliche Kosten mit sich.
4 Milliarden Euro Finanzloch
Ebenso einzuplanen ist ein Finanzloch von etwa vier Milliarden Euro, das bis 2018 gestopft sein sollte. Die finanziellen Mittel sind zwar nicht sofort aufzutreiben, werden jedoch auf absehbare Zeit an steigenden Zusatzbeiträgen erwirtschaftet. GKV-Vizechef Johann Magnus von Stackelberg warnt vor einem flächendeckenden Anstieg der Beiträge. Betroffen sind jedoch nur die Versicherten und nicht die Arbeitgeber. Sie beteiligen sich nicht an den Zusatzbeiträgen. Kunden der privaten Krankenversicherung bleiben von dieser Erhöhung verschont. Der Kassenverband GKV zeigt genau an diesem Punkt sein Unverständnis. Schließlich müssen aktuell nur die gesetzlichen Versicherten zahlen.
Ungenutzte Krankenhäuser abbauen
Die Aspekte der Klinikreform betreffen zum Beispiel die wenig genutzten Krankenhäuser. Hier sollen Betten reduziert werden. Pflegekräfte und Ärzte können dann in Krankenhäusern unterkommen, in denen sie dringender gebraucht werden. Außerdem sollen neue Pflegestellen geschaffen werden. Daneben gibt es ein bundesweites Angleichen der Vergütungen für medizinische Eingriffe.