Pharmadialog: Regierung plant Preisbremse für Medikamente

Trotz Preisbremse kann es für Patienten teuer werden
Trotz Preisbremse kann es für Patienten teuer werden

Für neue Medikamente soll es in Zukunft eine Preisbremse geben. Allerdings könnte es für Patienten dennoch teuer werden. Den Grund dafür sieht Gesundheitsminister Hermann Gröhe bei den Pharmaunternehmen, die weiterhin Gelder für die Forschung bräuchten.

Eines der Hauptergebnisse des aktuellen Pharmadialogs war das Nein zu überhöhten Medikamentenpreisen. In Zukunft soll es eine Preisbremse geben, die verhindert, dass Pharmaunternehmen wie bisher im ersten Jahr so viel Geld für ihre Medikamente verlangen können, wie sie wollen. Bei sehr begehrten Medikamenten war es in der Vergangenheit immer wieder zu sehr hohen Preisen im ersten Jahr gekommen.

Nein zu überteuerten Medikamentenpreisen

Mit der neuen Regelung soll nun eine Umsatzgrenze festgesetzt werden. Wenn ein Unternehmen im ersten Jahr eine bestimmte Umsatzgrenze überschreitet, bekommt es ab da nur noch den Preis, der zwischen dem Hersteller und den Krankenkassen ausgehandelt wurde. Bisher ist dieser niedrigere Preis erst ab dem zweiten Jahr gültig.

Verhältnismäßigkeit zwischen Preis und Forschung

Im Vorfeld der Diskussion standen die hohen Preise für einzelne Medikamente bereits länger in der Kritik, so der Sprecher des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenkassen, Florian Lanz. So gebe es beispielsweise ein Mittel gegen Hepatitis C, bei dem eine einzige Pille 700 Euro kostet. Das entspricht jährlichen Therapiekosten in Höhe von 70.000 bis 80.000 Euro. Hier sei kein vernünftiges Verhältnis zwischen den Forschungskosten und dem Medikamentenpreis mehr gegeben.

In den letzten Jahren hatten vor allem die Krankenkassen eine Preisbremse gefordert. Mit der jetzt geplanten Umsatzgrenze könne man ihnen zumindest ein wenig entgegen kommen, so Lanz. Als ideale Lösung stelle er sich allerdings auch vor, dass die fairen Preise nicht erst nach einem Jahr, sondern rückwirkend ab dem ersten Tag gültig sein müssten.