DGVP kritisiert: Ökonomische Interessen der Krankenkassen gefährden Patientenversorgung

DGVP kritisiert Krankenkassen
DGVP kritisiert Krankenkassen

Die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. übte jetzt starke Kritik an den Krankenkassen. Deren ökonomische Interessen sollen die Patientenversorgung gefährden.

Die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. kritisierte auf einer Pressekonferenz am letzten Dienstag die zunehmende Preisorientierung der Krankenkassen bei Behandlung von Patienten. In Zukunft sollten ärztliche Einschätzungen wieder mehr Raum einnehmen. Die DGVP nimmt damit eine ähnliche Position ein wie die deutsche Ärzteschaft, die in der Vergangenheit immer wieder gegen den Einfluss der Krankenkassen argumentierte.

Insgesamt, so die DGVP, müssten die Strukturen zur Behandlung von Bürgern auf die „regionalen Anforderungen der Bevölkerung“ abgestimmt sein. Dabei müsse man die Erfordernisse des demografischen Wandels in die strukturelle Umgestaltung mit einfließen lassen. Als größten Widerstand für den nötigen Strukturwandel sieht die DGVP die ökonomischen Grundeinstellungen mancher Akteure, besonders der Politik und der Krankenkassen.

DGVP erhebt Vorwürfe gegenüber der Politik

Vorwürfe erhebt die DGVP gegenüber der Politik hinsichtlich ihres nicht vorhandenen nachhaltigen Handelns. Zwar erzielten die gesetzlichen Krankenkassen Überschüsse durch die vor fünf Jahren durchgeführten Beitragserhöhungen, die vollen Kassen basierten jedoch nicht auf einer nachhaltigen Politik, sondern seien das „Resultat des politischen Griffs in die Geldbörse der Bürger“.

Den Krankenkassen wirft die DGVP hingegen vor, sich weitestgehend von ihrer Therapieverantwortung entfernt zu haben. Durch eine übertriebene Preisorientierung behinderten die Krankenkassen die individuellen Behandlungen der Patienten.

Politik solle sich in Zukunft am Wählerinteresse orientieren

Im Allgemeinen nähme die Duldung rein ökonomischer Strategien im Gesundheitswesen durch Politik und Krankenkassen zu. Der Trend hin zu Kostensenkungen habe dabei zu einer Rationalisierung der Versorgung, Behandlung und Betreuung der Patienten geführt. Die Politik solle sich in Zukunft, so die DGVP in der Pressemitteilung (Pressemitteilung hier lesen), am Wählerinteresse und nicht am Parteiinteresse orientieren. Die Krankenkassen sollten wieder zum Dienstleister des Bürgers werden.