Die DAK muss weitere Einsparungen vornehmen und will daher 1.600 Stellen abbauen. Letzte Woche verhandelten Vertreter der Gewerkschaft Verdi mit der Krankenkasse.
Die DAK ist durch die Steigerung ihrer Beiträge zum Jahreswechsel und im Frühjahr bereits jetzt die zweitteuerste gesetzliche Krankenkasse Deutschlands. Dennoch reichen die Zusatzbeiträge nicht für eine positive Bilanz. Daher will die Kasse jetzt 1.600 von 10.900 Stellen streichen. Auch eine Schließung von Geschäftsstellen hat die DAK nicht ausgeschlossen. „Das ist ein fließender Prozess, wir orientieren uns an der Nachfrage der Versicherten“, sagte ein Sprecher der DAK.
Verdi prangert Missstände an
Die Gewerkschaft Verdi und die DAK waren eigentlich zu normalen Lohnrunden zusammengetreten. Verdi-Vorstand und Verhandlungsführerin Garbriele Gröschl-Bahr macht sich nun auf umfangreichere Verhandlungen gefasst: „Wir werden die Verhandlungen nutzen, um möglichst viele Stellen im Unternehmen zu erhalten“. Weiterhin kritisiert sie die Firmenpolitik der DAK: „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Beschäftigen der DAK auf Gehaltserhöhungen verzichten sollen und gleichzeitig Personal entlassen wird, während bereits jetzt die Inanspruchnahme von freie Tagen abgelehnt wird, weil die Arbeit sich türmt“.
Der DAK laufen die Versicherten weg
Als Gründe für ihr Vorgehen führt die DAK Mitgliederschwund und den Strukturwandel im Gesundheitswesen an: Online- und Telefonberatungen würden zunehmen, sodass weniger Personal vor Ort benötigt werde. Der DAK laufen die Versicherten weg. Als eine der ersten Kassen, die einen Zusatzbeitrag erhoben hat, verlor die DAK bereits 2011 über 500.000 Mitglieder. Der Trend setzt sich fort. Seit diesem Jahresanfang traten 184.000 Versicherte aus. Derzeit hat die DAK 4,8 Millionen zahlende Versicherte.