DAK-Gesundheitsreport 2016 zeigt: Frauen sind häufiger krankgeschrieben als Männer

Die Doppelbelastung von Familie und Beruf trifft Frauen stärker
Die Doppelbelastung von Familie und Beruf trifft Frauen stärker

Einmal im Jahr veröffentlicht die DAK einen Gesundheitsreport. Dabei werden bundesweit Patientendaten ausgewertet. Diesmal gab es ein interessantes Ergebnis um Thema Krankschreibungen.

Bei der Auswertung wurden auch die Daten des Geschlechts mit einbezogen. Dem Ergebnis nach sind Frauen häufiger krankgeschrieben als Männer. In Norddeutschland ist der höchste Krankenstand seit 16 Jahren erreicht.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Bundesweit liegt die Differenz der Krankheitstage zwischen Männern und Frauen bei 14 Prozent. Demnach fehlen Frauen im Schnitt 12,2 und Männer 11,6 Tage. Zu den Hauptgründen für die Differenzen zählen dabei Komplikationen während der Schwangerschaft. Etwa 7,6 Prozent der zusätzlichen Krankheitszeit hängt damit zusammen. Außerdem trifft die Doppelbelastung von Familie und Beruf Frauen stärker.

Zudem lassen sich Mütter häufiger als Väter krankschreiben, wenn ein Kind krank ist. 25 Prozent der Frauen gaben an, sich sonst nicht anders helfen zu wissen. Die Krankenkasse AOK Nordwest bestätigte diesen Trend: 2015 erhielten 7.000 Mütter und dagegen nur 1.800 Väter Kinderpflege-Krankengeld.

Verschiedene Krankheitsprofile

Der DAK-Gesundheitsreport (kompletten Report hier lesen) hat aber auch Unterschiede bei den Krankheitsgründen festgestellt. Frauen sind häufiger von psychischen Erkrankungen betroffen. Auch hier könnte die Doppelbelastung von Familie und Beruf die Ursache sein, mutmaßt Regina Schulz, Landeschefin der DAK. Auch von Krebserkrankungen sind Frauen öfter betroffen als Männer. Dabei ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und Prostatakrebs die häufigste bei den Männern.

Mehr Prävention ist notwendig

Die Studie wurde vom IGES-Institut in Berlin durchgeführt. Sie wertete die Daten von 2,7 Millionen DAK-Versicherten aus. Die Branchen mit dem höchsten Krankenstand 2015 waren dabei das Gesundheitswesen und die öffentliche Verwaltung. Den niedrigsten Krankenstand hat die Rechtsberatungs-Branche. Die Gewerkschaft DGB zieht aus der Studie ihr Fazit: Mehr Prävention sei notwendig.