CDU will Reha-Maßnahmen für Pflegebedürftige ausweiten

Krankenkassen sollen für Pflege zahlen
Krankenkassen sollen für Pflege zahlen

Die Gesundheitsexperten der CDU möchten das Angebot an Reha-Maßnahmen für pflegebedürftige Menschen ausweiten. Denn auf die Reha werde häufig aus finanziellen Gründen verzichtet.

Pflegeexperten beanstanden immer wieder, dass die Reha für Pflegebedürftige noch eine Ausnahme ist. Im Jahr 2014 hatte der Medizinische Dienst der Krankenversicherung 1,3 Millionen Patienten zur Einstufung in die Pflegeversicherung begutachtet. In nur 0,5 Prozent der Fälle entschieden die Prüfer, dass die Patienten eine Reha-Maßnahme erhalten sollen.

Frühere Reha für Pflegebedürftige

Frühzeitige Reha-Maßnahmen können dabei helfen, dass Senioren erst gar kein Fall fürs Pflegeheim werden. Der Zustand pflegebedürftiger Patienten könnte so vor weiterer Verschlechterung bewahrt werden. In einem intern gehaltenen Beschluss, welcher der Süddeutschen Zeitung vorliegt, bekundet die CDU nun Maßnahmen zur Änderung dieser Verhältnisse. Die Partei möchte eine Finanzvereinbarung aufheben, die nach ihrer Ansicht die Reha für Krankenkassen nur wenig attraktiv macht.

Diese Finanzvereinbarung beinhaltete bisher, dass vom Arzt verschriebene medizinische Behandlungen Pflegebedürftiger von den Pflegekassen bezahlt werden. Diese Behandlungen werden als medizinische Behandlungspflege bezeichnet und kosten im Jahr etwa 2 Milliarden Euro. Bei der Einführung der Pflegeversicherung vor mehr als 20 Jahren befürchtete man eine zu starke Belastung der Krankenkassen durch diese Kosten. Nun hegen Experten der CDU den Verdacht, dass die Krankenkassen Patienten genau aus diesem Grund in die Pflege schicken, weil sie dann die hohen Kosten einer Reha nicht finanzieren müssen.

Lösungsvorschlag der CDU

Als Lösung des Problems schlagen die Fachleute in der CDU nun einen Tausch der Finanzierung vor. Das bedeutet, dass Pflegekassen künftig für Reha-Leistungen aufkommen, während die Krankenkassen die medizinische Behandlungspflege erstatten.

Das 2014 gegründete Fachgremium besteht aus etwa 40 Vertretern der Landesverbände und Vereinigungen der CDU. Der Beschluss der Fachleute gilt als richtungsweisend für die Parteipolitik.