Prognose: Finanzlage der Krankenkassen bleibt laut Koalition zukünftig stabil

Finanzlage der Krankenkassen bleibt laut Koalition zukünftig stabil
Finanzlage der Krankenkassen bleibt laut Koalition zukünftig stabil

Auch wenn es zu Kürzungen und Streichungen gekommen ist, so soll die Finanzlage der Krankenkassen laut CSU-Gesundheitsexperte Johannes Singhammer zukünftig stabil bleiben.

Obwohl die Koalition Kürzungen des Steuerzuschusses für die gesetzlichen Krankenkassen geplant hat und für den Gesundheitsfonds die abgeschaffte Praxisgebühr ein Loch in die mittlerweile prall gefüllten Taschen reißt, geht der Gesetzgeber von einer zukünftigen stabilen Finanzlage aus. Die GKV befürchtet aber, dass die Reserven schnell dahinschmelzen werden.

Reserven werden nicht unter 8,5 Milliarden Euro sinken

Wie der CSU-Gesundheitsexperte Johannes Singhammer gegenüber dem Handelsblatt (Beitrag hier lesen) verkündete, werden die Reserven trotz der Eingriffe bis Ende 2014 nicht unter 8,5 Milliarden Euro sinken. Er bezieht sich dabei auf aktuelle Schätzungen des Gesundheitsministeriums. Damit liegt die Reserve deutlich über dem Mindestwert von 3,4 Milliarden Euro.

Der Fonds könne also bis zu diesem Zeitpunkt die Kassenausgaben finanzieren. Auf Zusatzbeiträge können die Kassen damit verzichten. Hätte der Gesetzgeber dagegen nicht eingegriffen, wäre der Fonds bis Ende nächsten Jahres auf mehr als 14,4 Milliarden Euro angewachsen.

Mehrbelastungen durch Streichung der Praxisgebühr sind nur gering

Die Mehrbelastung durch die Abschaffung der Praxisgebühr hält sich rein rechnerisch aber in Grenzen. Der Fonds muss allerdings in diesem und im nächsten Jahr mit einer Einbuße von je 1,78 Milliarden Euro rechnen.

Die Bundeszuschüsse werden 2013 um 500 Millionen und dann im darauffolgenden Jahr um zwei Milliarden Euro gekürzt. Nicht eingerechnet sind hier jedoch die 200 Millionen Euro für Einzug und Verwaltung der Praxisgebühr, die nun wegfallen. Weitere 20 Millionen Euro des Verlustes entfallen auf die landwirtschaftlichen Krankenkassen. Unterm Strich liegt der tatsächliche Verlust der Kassen damit bei über zwei Milliarden Euro.