Pflegeversicherung: Weitere Beitragserhöhung erst 2017

Vorerst gibt es keine Beitragserhöhung
Vorerst gibt es keine Beitragserhöhung

Beitragszahler müssen vorerst nicht mit einer Beitragserhöhung in der Pflegeversicherung rechnen. Laut Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe wird es die nächste Erhöhung erst 2017 geben.

Bis dahin, so der CDU-Politiker im Gespräch mit der „Bild am Sonntag“, müsse zunächst der neue Pflegebegriff definiert werden.

Schrittweise Anhebung des Beitragssatzes ab 2015

Am 1. Januar 2015 soll zunächst der Pflegebeitragssatz von 2,05 auf 2,08 Prozent steigen. Bei den Kinderlosen wird der Satz von 2,3 auf 2,33 Prozent angehoben. Auf diese Weise will man zusätzlich rund 3,6 Milliarden Euro einnehmen. Eine weitere Steigerung um 0,2 Prozent soll zusammen mit dem neuen Pflegebegriff kommen. Damit sollen künftig mehr Bedürftige von den Versicherungen aufgenommen werden.

Anstatt der bisherigen drei Pflegegrade soll es ab 2017 fünf Stufen gestaffelt nach Beeinträchtigungsgrad geben. Darüber hinaus sollen künftig auch Demenzkranke Zugang zur Pflegeversicherung haben.

Gröhe zeigt sich optimistisch

Die Beitragserhöhungen werden zu einer Stabilisierung der Versicherung führen, so Gröhe. Zum 1. Januar 2015 erhöhe man die Leistungen um insgesamt 2,4 Milliarden Euro jährlich. Bei einer Versichertenzahl von 2,5 Millionen entspricht das einer Leistungsverbesserung von rund 1.000 Euro pro Person. Ab 2017 kommen dann noch 2,4 Milliarden Euro dazu. Demnach profitieren die Versicherungen von 5 Milliarden Euro, die zusätzlich für die Pflege zur Verfügung stehen.

CSU-Politikerin Melanie Huml unterstützt Gröhe

Unterstützt wurde Gröhe am Sonntag von der bayrischen CSU-Politikerin Melanie Huml. Sie setzte sich dafür ein, dass Demenzkranke ebenso viel Anspruch auf Pflegeleistungen haben wie Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Die jüngste Reform sei dabei ein wichtiger Schritt. Noch sei es allerdings zu früh, „den Beitragszahler bereits jetzt zur Kasse zu bitten“. Zunächst müsse man klären, welche Leistungen konkret zu finanzieren sind.