Klinikkeime: Techniker Krankenkasse fordert einheitliche Hygieneregeln

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Infektionen durch multiresistente Keime sind ein Graus für jede Klinik. Die Techniker Krankenkasse (TK) fordert diesbezüglich von Berlin und Brandenburg nun einheitlichere Hygieneregeln.

In Deutschland sterben pro Jahr geschätzt 15.000 Patienten an Infektionen durch multiresistente Keime. Von den Bundesländern werden diese unterschiedlich bekämpft – was die Techniker Krankenkasse für fahrlässig hält. Daher fordert sie nun einheitliche Hygieneregeln in den Kliniken und verlangt besonders von Krankenhäusern in Berlin und Brandenburg schärfere Vorschriften für die Bekämpfung.

In den Bundesländern gelten verschiedene Infektionsschutzverordnungen

In den Bundesländern gelten bisher verschiedene Infektionsschutzverordnungen, doch die unterschiedlichen Maßstäbe seien nicht nachvollziehbar: „Es macht keinen Sinn, wenn die Länder unterschiedliche Vorgaben treffen. Das Ziel der länderübergreifenden Reduzierung multiresistenter Erreger braucht bundeseinheitliche Regelungen zu Qualität und Transparenz bei der Hygiene“, teilte die Berliner TK-Chefin Susanne Hertzer am 09.04.2015 mit.

Berliner Gesundheitsverwaltung arbeitet an neuem Hygiene-Plan

In Kliniken sind die Keime, gegen die kein Antibiotikum mehr hilft, ein besonders massives Problem. Um die Krankenhausinfektionen durch multiresistente Erreger zu verhindern, haben Berlin und Brandenburg im Jahr 2012 auf Druck der Bundesregierung schärfere Hygieneverordnungen erlassen. Jedoch legen beide Länder unterschiedliche Standards an. In Brandenburg sind sie strenger. So müssen dort beispielsweise sogenannte Risikopatienten auch in Dialyseeinrichtungen bei ambulanten Operationen und in Arztpraxen erkannt und geschützt werden. In Berlin gilt das laut der TK nur für Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehaeinrichtungen.

Pflegeheime werden allerdings von beiden Ländern nicht berücksichtigt. Doch merkt Susanne Hertzer an, dass „Keime nicht an Kliniktüren Halt machen. Damit die Zahl der Infektionen wirksam eingedämmt werden kann, müssen alle Einrichtungen im Gesundheitswesen einbezogen werden“. Entsprechend werde laut Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) im Moment ein neuer Plan für die Krankenhaushygiene erarbeitet.