Berlin: Haus der Gesundheit wird zum Höchstpreis verkauft

Die AOK verhandelt noch mit zwei Bietern
Die AOK verhandelt noch mit zwei Bietern

Nach Zeitungsberichten soll eines der ältesten Ärztehäuser Deutschlands verkauft werden. Die AOK Nordost, bisheriger Besitzer des Gebäudes, trennt sich von der Immobilie für 20 Millionen Euro.

Das Haus der Gesundheit wurde 1913 in Berlin-Mitte errichtet und zählt zu den ältesten Ärztehäusern in Berlin. Seit 1923 werden in dem Haus Patienten behandelt. Schon 2014 mussten die meisten Ärzte aus dem geschichtsträchtigen Bau in ein Unfallkrankenhaus nach Berlin-Marzahn umziehen. Derzeit arbeiten unter der Trägerschaft der Alexianer St. Hedwig Kliniken ein Allgemeinmediziner, ein Urologe, eine Frauenärztin, ein Zahnarzt, eine Physiotherapeutin und ein Podologe. Bis 2014 wurden in dem Haus jährlich 70.000 Patienten behandelt.

Gesundheitsversorgung soll bestehen bleiben

Die zwei Interessenten, die derzeit noch um das Gebäude bieten, haben nach Angaben der AOK ein Interesse an der „Weiterführung als Ganzes“. Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte hatte ebenfalls auf das Gebäude geboten, mit weniger als 10 Millionen Euro aber keine Chance gehabt. Auf Anraten von Landespolitikern hatte sie sich dennoch am Verfahren beteiligt. Abgeordnete der Linken kritisieren den Verkauf: „Der Senat darf die Privatisierung nicht zulassen und muss jetzt durchsetzen, dass die AOK das Verfahren einstellt“, sagt Carola Bluhm von den Linken.

Das Viertel an der Karl-Marx-Allee sei ohnehin schon ärztlich unterversorgt. Von den 30.000 Anwohnern seien zwei Drittel älter als 60 Jahre. Als Voraussetzung für den Verkauf hat die AOK ein überzeugendes Konzept mit mindestens 50 Prozent medizinischer Nutzung verlangt: „Diese Nutzungsklausel ist nicht verhandelbar. Die ärztliche Versorgung der Bevölkerung vor Ort wird also weiter in gewohnter Weise gewährleistet sein.“, beschwichtigt Garbriele Rähse, Sprecherin der AOK Nordost.