Gröhe fordert: Krankenkassen sollen für Pflegereform zahlen

Die Krankenkassen sollen für die Pflegereform zahlen
Die Krankenkassen sollen für die Pflegereform zahlen

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe fordert, dass Leistungen der Pflegeversicherungen an die Krankenkassen übertragen werden. Für diese könne das allerdings Mehrbelastungen nach sich ziehen.

Grund für den Vorstoß ist die Pflegereform der Großen Koalition, die teurer werden soll als geplant. Diese könnte nämlich bis zu einer Milliarde Euro teurer werden als geplant. Deshalb möchte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe die Krankenkassen bei der Bezahlung der zusätzlichen Kosten in die Pflicht nehmen. Für die Gesetzliche Krankenversicherung könnte dies einen erheblichen finanziellen Mehraufwand nach sich ziehen. Künftig sollen die Krankenkassen für die Behandlungspflege aufkommen, die bisher von der Pflegeversicherung übernommen wurde. Sie hat ein Volumen von etwa 2 Milliarden Euro im Jahr.

Überschüsse der Krankenversicherungen sinken

Für die Krankenkassen kommt die Reform zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Nach Jahren milliardenschwerer Reserven, haben sie nun mit sinkenden Überschüssen zu kämpfen. Schon Ende dieses Jahres sollen die Reserven der Kassen von 30,1 auf 26,7 Milliarden Euro abnehmen. Ab 2015 sollen wieder Zusatzbeiträge erhoben werden.

Beiträge könnten steigen

Unter den Plänen von Gröhe könnten vor allem die gesetzlich Versicherten leiden, die sich jetzt auf steigende Beiträge gefasst machen müssen. In einer aktuellen Analyse kam der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) bereits heute zu dem Schluss, dass die Kassen ihre Sparauflagen auf die Versicherten übertragen. Demnach seien im Jahr 2012 Hunderttausenden von Patienten keine Hilfsmittel, Krankengelder und Reha-Aufenthalte bewilligt worden. Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) mahnt an, dass nie zuvor so viele negative Gutachten ausgegeben worden sind.

Weiter bereite Gröhe den nächsten Schritt der Pflegereform vor. Demnach sollen auch geistig Erkrankte von der Pflegeversicherung profitieren. Ein solcher Plan könnte deutlich mehr Kosten als die geplanten 2,5 Milliarden Euro verursachen.