Gesetzliche Krankenkassen fordern trotz hoher Rücklagen zusätzliches Geld

Trotz hoher Rücklagen fordern die gesetzlichen Krankenkassen zusätzliches Geld
Trotz hoher Rücklagen fordern die gesetzlichen Krankenkassen zusätzliches Geld

Es klingt paradox: Trotz hoher Finanzreserven fordern die gesetzlichen Krankenkassen zusätzliche Finanzspritzen aus dem Gesundheitsfond. Und das, obwohl einige Kassen ihren Kunden zuvor noch Prämien versprochen hatten!

Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, fordern die gesetzlichen Krankenkassen eine zusätzliche Zahlung von etwa zwei Milliarden Euro. Die Zeitung beruft sich dabei auf Verhandlungskreise.

Große Finanzreserven im Gesundheitsbereich

Es bleibt die Frage, warum die gesetzlichen Krankenkassen zusätzliche Milliardenspritzen fordern, sind doch die Rücklagen der gesetzlichen Krankenkassen und die des Gesundheitsfonds alles andere als gering. Laut Süddeutscher Zeitung liegen diese nach den ersten sechs Monaten bei ungefähr 27,7 Milliarden Euro. Die Krankenkassen tragen dabei einen Anteil von 16,6 Milliarden, der Gesundheitsfond einen Anteil von über 11 Milliarden Euro. Doch noch ist das Jahr nicht zu ende, die Summe dürfte sich bis dahin noch einmal nennenswert erhöhen.

Das Prinzip dahinter: der Gesundheitsfonds besteht aus den einheitlichen Beitragssätzen der Krankenkassen und Steuermitteln des Bundes. Aus dem Fond werden die Versicherungen wiederum mit festen Beträgen versorgt. Nicht jeder Krankenkasse ist es jedoch möglich, stetig Rücklagen zu bilden. Diese befürchten nun, in der nächsten Zeit Zusatzbeiträge von ihren Versicherten einfordern zu müssen. Die Folge könnte demnach sein, das die betroffenen Kassen massenweise Mitglieder verlieren.

Befürchtungen wegen Koalitionsverhandlungen

Die Bedenken werden weiterhin noch durch die momentanen Koalitionsverhandlungen geschürt, so die SZ. Bliebe es bei dem Versprechen der CDU/CSU, keine weiteren Steuererhöhungen zu veranlassen, fürchten die betroffenen Kassen, dass der Steuerzuschuss des Bundes für den Gesundheitsfond noch weiter zurückgefahren wird.