Debeka: Staatsanwaltschaft prüft Verdacht des illegalen Datenhandels

Staatsanwaltschaft prüft Verdacht des illegalen Datenhandels
Staatsanwaltschaft prüft Verdacht des illegalen Datenhandels

Die Debeka steht unter Verdacht, illegal mit Daten gehandelt zu haben. Erst vor Kurzem hatte die Debeka selbst über Datenschutzverstöße einzelner Mitarbeiter informiert.

Der Vorwurf im Detail: Debeka-Mitarbeiter im Außendienst sollen Kontaktdaten von angehenden Beamten gekauft haben, um der Krankenversicherung Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Der Vorwurf, der durch verschiedene Medienberichte untermauert wurde, wird von der Staatsanwaltschaft Koblenz überprüft. Diese untersucht nun, ob ein Anfangsverdacht von verfolgbaren Straftaten besteht.

Auch Datenschutzbehörde schaltet sich ein

Neben der Staatsanwaltschaft meldet sich auch der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte Edgar Wagner zu Wort und leitet ein Verfahren gegen die Debeka ein. Im Vorfeld hatte der Versicherer zugegeben, in den 1980er und 1990er Jahren datenschutzrechtliche Vergehen begangen zu haben. Laut Edgar Wagner schließt die Debeka nun nicht mehr aus, dass sich die illegale Praxis bis in die Gegenwart hineingezogen haben könnte.

Wie ein Mitarbeiter der Behörde bekannt gab, stehe man in Kontakt mit dem Privatversicherer. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, droht der Debeka ein Bußgeld von bis zu 300.000 Euro pro Einzelfall. Dies würde allerdings als Ordnungswidrigkeit bewertet. Wenn „Gewinnmaximierungsabsichten“ festgestellt würden, läge jedoch eine Straftat vor.

Debeka überprüft eigene Prozesse

Derweil kündigte die Versicherungsgruppe eigene Untersuchungen an. Die externe Überprüfung wird demnach die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) übernehmen. Laut Debeka hätte man auch Kontakt mit der Koblenzer Staatsanwaltschaft und dem Datenschutzbeauftragten aufgenommen. Für die interne Überprüfung der Prozessabläufe sei die unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG beauftragt worden. Bei den Untersuchungen geht es insbesondere um die Vorwürfe, dass Adressen von Behörden in großem Stil gekauft worden seien, so ein Unternehmenssprecher.